Captain of Her Heart
Natürlich. Sie alle kennen meinen Großonkel Gene, den berühmten Drehbuchautor, Fernseh- und Filmproduzenten und Schöpfer von Star-Bucks (wohlgemerkt mit Bindestrich, nicht das mit dem Kaffee). Auf dem Bild sehen Sie Gene, anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten zur Absolvierung des Kobayashi-Maru-Tests in charmanter Gesellschaft einer außerirdischen Lebensform. Für uns hat er sich mit interstellarem Blick und emotionaler Logik "Captain of Her Heart" von Randy Crawford zugewandt.
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Gene, der Star-Buck |
„Protokoll eines Kontrollverlusts“ - Der Star-Buck über "Captain of Her Heart" (Randy Crawford)
Sternzeit: Heute.
Ort: Erde.
Ein Lied, das im Orbit des Privaten kreist, ohne je ganz auf einem Planeten zu landen.
Randy Crawford singt von einer Frau, die aufgehört hat zu warten.
Auf ihren Captain.
Es ist ein seltsames Narrativ –
nicht, weil es unbekannt wäre,
sondern weil es so menschlich ist.
Ein Captain, der einst das Steuer ihres Lebens hielt, ist gegangen –
vielleicht ins All, vielleicht in sich selbst.
Und sie, einst Crew, nun Kommandantin, sieht sich auf einem Schiff, das nicht mehr fährt.
Crawfords Stimme ist keine Anklage.
Sie ist ein Logbuch-Eintrag.
Eine Bestandsaufnahme nach Jahren der Drift.
Sie klingt wie jemand, der den Kurs lange gehalten hat – ohne Ziel, aber mit Würde.
Der Song ist langsam.
Unaufgeregt.
Er kennt keine Eskalation.
Er kennt nur den Wendepunkt,
wenn man erkennt, dass die Hände am Steuer nicht zurückkehren werden.
Und doch:
In dieser scheinbaren Resignation liegt eine Größe, die mich immer wieder an die erste Direktive erinnert –
den Respekt vor dem Anderen, auch wenn man ihn nicht mehr versteht.
Auch, wenn er längst Lichtjahre entfernt ist.
Liebe ist hier nicht Tragödie.
Sie ist: Vermerk im Sternenkatalog.
Ein „Captain“ wird registriert.
Nicht verklärt.
In einer Zeit, in der Algorithmen unsere Zuneigung kartografieren, wirkt dieser Song fast archaisch.
Er hat keine Lösung.
Nur Raum.
Raum für Gefühle, die keine Destination haben.
Das ist vielleicht seine größte Leistung:
Er erlaubt nicht nur die Verlassenheit,
er lässt sie atmen.
Ich stelle mir die Frau aus dem Lied manchmal auf der Brücke vor.
Allein, das Sternenmeer vor sich.
Keine Kommunikation.
Und dann:
Sie steht auf, legt ihre Hand auf den Konsole-Rand und flüstert:
„Er kommt nicht zurück.“
Aber sie sagt es nicht traurig.
Sie sagt es wie ein Befehl an sich selbst:
Setze neuen Kurs.
Hören Sie "Captain of Her Heart" (Randy Crawford) selbst: In der Kuschelbock Playlist bei Spotify
Der Kuschelbock merkt an: Für unsere außerirdische Leserschaft haben wir eine sinngemäße klingonische Version dieses Textes erarbeitet. Hier also – eine klingonische Übertragung des zentralen Gedankens, mit Respekt für beide Sphären: die emotionale Tiefe der bockigen Version – und die martialische Poesie eines klingonischen Geistes.
„HoD vo’ ghaH tIqDaj“
(Captain of Her Heart – auf klingonisch, sinngemäß interpretiert)
ghaH lojmItDaq loSta
rut ghe’tor rur yInDaj – Qob, batlh je
HoD chIl – Qelbogh
’ach ghaH SIQtaH – pagh, je
reH boQwI’ ghaH – ’ach DaH
ghaH neH HoD – tIqDajDaq
'ej HoD SuvwI’be’ – bIr, Qay, jegh
DaH Duj tIgh
ghobe’ HoD, ghobe’ Quv
neH be’nal – toH... HoD ghaH
’ach DujDaq – Qapla’
’ej ghaH jatlh: “yIghoS – HurghDa
Übersetzung (frei interpretiert):
Sie wartete an der Tür.
Ihr Leben war wie Gre'thor – gefährlich und ehrenvoll.
Der Captain verließ sie – voller Gedanken.
Und doch trug sie alles – auch das Nichts.
Sie war einst Gefährtin – doch jetzt...
Ist er nur noch Captain – in ihrem Herzen.
Und dieser Captain war kein Krieger – sondern kalt, flüchtig, ergeben.
Nun ist das Schiff leer.
Kein Captain, keine Ehre.
Nur noch die Frau – und ja... sie war Captain.
Ich erkenne darin die wahre Ehre – die niemals reist,
aber auf der Brücke bleibt –
und sagt:
„Setze Kurs – in die Dunkelheit.“